Informationsvortrag über das Internationale Friedensdorf Oberhausen am 10.04.2013 in Räumen der Alsdorfer Lions

Lions-Friedensdorf-2013-001Der Einladung von Zone- Chairman Wilhelm  Schevardo vom Würselner- Lions Club folgten nicht  nur Mitglieder und Präsidenten benachbarter Clubs, auch interessierte Nicht- Lions waren vertreten. So füllte sich der Saal rasch, den die Alsdorfer- Lions gerne für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatten. Zum zweiten Mal steht eine Altkleidersammlung für die Belange des Internationalen Friedensdorfes Oberhausen an, initiiert durch Lionsfreund  Wilhelm Schevardo. Dies ist auch der Grund für den Blick hinter die Kulissen dieser privaten Hilfsorganisation für verletzte Kinder, vornehmlich aus Kriegsgebieten.

Eigens angereist für die Informationsveranstaltung war Herr Wolfgang Mertens aus dem Leitungskreis des Friedensdorfes . Durch die Präsentation etlicher Folien erläuterte er anschaulich die Entstehungsgeschichte, die im Jahre 1967 nach dem 6-Tage Krieg zwischen Israel und den arabischen Nachbarn begann und sich dann durch den Vietnamkrieg manifestierte. Die Bilder der betroffenen Kinder mit den schrecklichen Napalm- Verbrennungen, das unfassbare Leid dieser unschuldigen Mädchen und Jungen bleibt wohl für alle Zeit unvergessen. 120 Kinder aus Vietnam wurden damals in die eilig, von etlichen freiwilligen Helfern errichteten Unterkünften aufgenommen und in ganz Deutschland behandelt.

Lions-Friedensdorf-2013-010Aus der Idee, kriegsverletzten Kindern zu helfen, ist in den vielen Jahren eine umfangreiche Institution geworden, jetzt auch  mit etlichen Dependancen in vielen Ländern. 11 Friedensdörfer gibt es allein in Vietnam, 15 Basisgesundheitsstationen, Kinderkrankenhäuser, Schulprojekte und viele orthopädische Werkstätten neben Heimen und Begegnungsstätten in anderen Krisengebieten unserer Welt.  „Immer steht hier an erster Stelle die Hilfe zur Selbsthilfe“, erläutert Herr Mertens den gespannt lauschenden Zuhörern. Grundvoraussetzung  für die Aufnahme in das Friedensdorf sind heute aber auch unzureichende,  medizinische Gegebenheiten im Heimatland und das Fehlen der Geldmittel bei den Eltern der Kinder für eine Behandlung im Ausland. Findet sich eine Klinik in Deutschland, die unentgeltlich die Behandlung übernimmt, können zum Beispiel auch Kinder mit Geburtsfehlern durch die Vermittlung des Friedensdorfes im Anschluss an die Operation im Friedensdorf eine Rehabilitationszeit erfahren, um später in ihrer Heimat ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Im Jahre 2002 war die Bausubstanz des alten Friedensdorfes in Oberhausen stark gefährdet. Eine umfangreiche Revitalisierung fand statt, zusätzlich wurden vier Neubauten errichtet. Ein großer Teil der Gelder  für dieses Vorhaben, floss aus Spenden der deutschen Lions. Es wurde gesammelt im Zuge einer Großactivity aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der deutschen Lions im Jahre 2001.

Nach wie vor ist die Existenz des Internationalen Friedendorfes abhängig von freiwilligen Spenden, was immer wieder zu extremen Engpässen führt und das Weiterbestehen schon öfter in Frage stellte. „Um hier etwas vorzubeugen, wurden Wirtschaftsbetriebe, wie die Altkleidersammlung und  –ver-wertung  gegründet“, führte Herr Mertens aus. Gesammelt wird mit Hilfe vieler Freiwilliger für den Eigenbedarf im Friedensdorf und  in den Dependancen  in den Krisengebieten. In den dorfeigenen Läden wird die gebrauchte Kleidung, aber auch Kleinmöbel und Spielzeug angeboten. So werden gleichzeitig  Arbeitsplätze geschaffen. Der Erlös fließt dann wieder in die Projekte.

Zwei Beispiele von kriegsverletzten Kindern, die in Deutschland operiert und im Friedensdorf auf ihr neues Leben in der Heimat mit Hilfe ihrer Prothesen vorbereitet wurden, veranschaulichten den Anwesenden sehr eindrücklich die Arbeit mit den Kindern, beeindruckender als alle Fakten, Statistiken und Zahlen!

Am Ende des Vortrags herrschte für einige Augenblicke nachdenkliche Stille im Zuhörerraum. So stark waren die Eindrücke der präsentierten Bilder und die Ausführungen  von Herrn Mertens!

Eine wunderschöne Überraschung hatte Frau Gertrud- Maria Vögeli zum Schluss für Herrn Mertens  bereit. Sie überreichte ihm zum Abschied einen Scheck über 8000 €, gesammelt bei einem Benefitz- Golfturnier für die Arbeit des Friedensdorfes.

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Text und Bilder: Walter Taeter, Lions Club – Alsdorf